Der Radialwellendichtring

Radialwellendichtringe werden auch als Simmerringe bezeichnet. Dieses sind bewährte, zuverlässige und robuste Dichtelemente. Bedingt durch die umfassenden Wechselwirkungen in einem System unterliegen diese einem natürlichen Verschleiß.
Die weitere Bezeichnung des Radialwellendichtrings ist Kurbelwellendichtring. Der Radialwellendichtring kann als ringförmige Wellendichtung durch eine Manschette beschrieben werden. Dieser Ring ist in einem Gehäuse eingefasst und wird durch den Federdruck an die Welle hineingepresst. Nötig ist dieser Ring dort, wo bewegliche Bauteile wie Wellen oder Stangen das geschlossene Gehäuse des Aggregats verlassen. In einem Auto sitzt der Radial Wellendichtring an der Stirnseite sowie zugleich an der Seite der Kupplung des Motors. Hier soll er durch seine besondere Konstruktion durch die Gummilippe vermeiden, dass das Öl aus dem Motor nach außen über die Welle gelangen kann.

Radialwellendichtringe sind zugleich Rotationsdichtungen. Diese werden zum Abdichten von schwenkenden und rotierenden Maschinenelemente (Wellen) verwendet. Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete sind besonders vielseitig und verteilen sich auf sämtliche Bereiche des Apparate- und Maschinenbaus.

Die Anwendungen des Radialwellendichtrings

Die typischen Anwendungen des Radialwellendichtrings sind der Getriebe- und der Motorenbau, Getriebemotoren, Industriegetriebe, Pumpen, Landmaschinen, Elektromotoren, Antriebssysteme und Verbrennungsmotoren. Ebenso kommt der Ring in Bau-, Spül-, Groß und Waschmaschinen sowie in anderen Haushaltsgeräten zum Einsatz.
Bei den meisten Anwendungen ist ein Radialwellendichtring nötig, um das Schmiermedium innerhalb des abzudichtenden Gebietes zurückzuhalten. Zugleich kann die Notwendigkeit bestehen, das Eindringen von Schmutz oder Wasser in den abzudichtenden Raum zu vermeiden. Für jene Aufgaben ist der Radialwellendichtring am besten geeignet und deshalb einer der am meisten verwendeten Dichtelemente.

Der Aufbau des Radialwellendichtringes

Simmerringe sind komplexe Dichtungen, welche sich zum Abdichten rotierender Wellen eignen. Diese werden meistens in Form von Norm- oder Standardteilen verwendet. Radialwellendichtringe finden sich zum Beispiel in Kraftfahrzeugen in Getrieben und in Motoren, wo diese für die Dichtung durch das Gehäuse tretender Wellenbereiche verantwortlich sind.
Der Simmerring ist generell aus drei Teilen aufgebaut. Dieser weist einen Versteifungsring aus metallenem Werkstoff mit einem L-förmigen Querschnitt auf. Dieser ist in einen Mantel ausgehärtet, welcher im inneren Radius in die Dichtlippe desertiert. Die Wirkungsweise der Dichtlippe wird bei der eigentlichen Form der Wellendichtringe durch eine Schlaufenfeder aufgestockt. In jener Form wurde der Simmerring durch den Ingenieur Walther Simmer im Jahre 1929 geschaffen und danach immer weiterentwickelt. Je nach Anwendung ist der Ring entweder gänzlich vom Elastomer des äußeren Mantels umschlossen (Radialwellendichtring mit Gummierung) oder die metallene Oberfläche liegt an der äußeren Seite frei und die Dichtung zum Behälter entsteht im Kontakt zwischen den Metallen. Viele Varianten des Radialwellendichtrings weisen eine zusätzliche Lippe an der Außenseite auf, welche das Eindringen von Schmutz in die Dichtlippe behindert. Weitere Ringausführungen können durch eine modifizierte Schutzlippe aus PTFE auf die Feder verzichten und sind hierdurch widerstandsfähiger gegen Chemikalien. Um einen Schaden der Dichtlippe beim Verbau der Dichtungen zu verhindern, ist bei der Herstellung der Wellen eine korrekte Einhaltung der Vorgaben vor allem bezüglich der Rauhigkeit der Oberfläche (Maximal- und Mindestwerte für die jeweilige Rauhtiefe) sowie der Anfassung an dem Ende der Welle nötig, von dem aus die Montage des Simmerrings erfolgt. Dies gilt zugleich für das Gehäuse im Passungsbereich.
Radialwellendichtringe zeichnen sich vor allem durch eine hohe Stabilität aus, die vor allem auf den eingeschlossenen Versteifungsring zurückgeführt werden kann.